Eingang in der Langstraße | © Sabine Pilger

Atelier am Strom

Johannes Metten (geboren 1929 in Mainz, gestorben 2020 in Mainz) war einer der bedeutendsten Künstler der Region. Ab 1949 studierte er zunächst an der Landeskunstschule in Mainz unter Emy Roeder, absolvierte später eine Meisterklasse in München, wo er seiner späteren Ehefrau, der Künstlerin Liesel Metten, begegnete.

Liesel Metten wurde 1938 in Recklinghausen geboren und studierte 1957 in München bei Prof. Heinrich Kirchner bildende Kunst. 1961 heiratete sie Johannes Metten und beide zogen nach Nieder-Olm.

Liesel Mettens Plastiken spiegeln den starken Einfallsreichtum und die Erfindungsgabe der Künstlerin wieder. Ihre Tiere sind zwischen Realität und Phantasie angesiedelte Wesen, liebenswert und geheimnisvoll. 
Johannes Metten lässt bei seinen für ihn bezeichnenden Torsi, Mutation und Mutanten die Liebe zum Material spüren.

Das Paar hat fünf Kinder und ist seit 1961 erfolgreich als freischaffende Künstler tätig. Im Jahr 1968 erhielt Johannes Metten den Förderpreis des Landes Rheinland-Pfalz und 1969 den Rom-Preis der internationalen Sommerakademie in Salzburg. Bis 1994 betrieb Johannes Metten, zusammen mit seiner Frau, eine eigene Gießerei. Im klassischen Wachsausschmelzverfahren goss Metten seine Plastiken selbst. Obwohl er der Thematik der Mutation treu blieb, begannen am Anfang der 1990er Jahren Wachsreliefs seine Kunst zu dominieren. Die Wachsreliefs der beginnenden 1990er Jahre wandelten sich Ende der Dekade zu farbigen Objekten aus Wachs und Styropor. Am 28. Juni 2016 wurde das Künstlerpaar Liesel und Johannes Metten mit dem Preis der Ike und Berthold Roland-Stiftung für ihr Lebenswerk geehrt. 

Seit 2015 gibt es die LIESEL-METTEN-SCHULE für behinderte Kinder in Nieder-Olm.

 

Erinnerungstafel am Atelier am Strom | © Sabine PilgerLiesel und Johannes Metten, Eigentümer des Hauses Stadtmauer 26 (Langstraße 26), ließen auf eigene Kosten an der Fassade ihres ATELIERS AM STROM eine Gedenktafel für die Juden in Bacharach anbringen. Die Bronzetafel wurde am 8. Mai 1995 eingeweiht. Das Haus gehörte einst dem Ehepaar Siegfried und Eva Berta Sommer, die es 1936 vor ihrem Umzug nach Frankfurt am Main und der späteren Übersiedlung nach San Francisco aufgrund der Repressalien gegen Juden verkaufen mussten.

 

 

 

Atelier am Strom
Liesel und Johannes Metten
Stadtmauer 26 (Langstraße 26)
55422 Bacharach

 

 

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